Gesucht: Iphigenie
Iphigenie ist eine Königstochter, die verheiratet werden soll.
So glaubt sie zumindest – und folgt in Erwartung einer guten Partie dem Ruf ihres geliebten Vaters und obersten Heerführers ins Lager der Kriegsflotte. Doch statt des Traualtars erblickt sie dort einen Opferaltar und muss schmerzhaft erkennen, dass ihr eigener Vater sie in eine Falle gelockt hat: Sie selbst ist es, die geopfert werden soll, weil das Orakel es verlangt. Sonst gibt es keinen Wind und die Flotte kann nicht in den Krieg gegen die trojanischen Feinde segeln.
Gesucht: Iphigenie stellt eine junge Frau in den Mittelpunkt eines Weltgeschehens. Iphigenie sucht ihren Vater – und sich selbst. Wer ist sie, wer soll sie sein in der Welt? Sich ihrem Schicksal ergeben und Ruhm erlangen? Oder sich weigern und den Hass des Landes auf sich ziehen? Was ist wichtiger: der Wille des Landes oder das Leben eines Kindes?
Damit schlagen wir auch eine Brücke ins Heute. Was ist wichtiger: die Sachzwänge der Erwachsenenwelt oder das Überleben der nächsten Generation?
Iphigenie fragt, doch ihr Vater antwortet nicht. Aber sie lässt sich mit Schweigen nicht abspeisen. Es ist ihr Leben, das auf dem Spiel steht!
MUSIKTHEATER jungeMET nach der griechischen Tragödie von Euripides
Eine Koproduktion mit dem ensemble fraktale, den Gluck-Festspielen sowie dem Stadttheater Fürth
7. – 13. Klasse [13+]
ca. 60 Min. ohne Pause
Regie Jürgen Decke
Komposition & Musikalische Leitung Dominik Vogl
Text Jürgen Decke mit Elisa Merkens und Christof Lappler
Kostüm Birgit Leitzinger
Musik ensemble fraktale
Marie Erndl (Blockflöte), Miria Sailer (Violine),
Sophia Schulz (Violoncello), Rayka Wehner (Stimme),
Paul Bießmann (Piano/Tropfenklavier, Electronics),
Dominik Vogl (Gitarre)
Schauspiel Andine Pfrepper
(Musik-)theaterpädagogik Eva Ockelmann, Laura Nerbl, Johannes Beissel
Pfütze-Premiere: 09. Februar 2022
Dominik Vogls Komposition für das ensemble fraktale verankert den Iphigenie-Mythos klanglich in der Gegenwart. Das Ensemble ist musizierend mit auf der Bühne, erzählt mit und wird Dialogpartner für Iphigenie. Komposition und Inszenierung gehen damit der Frage nach: Wie würde sich Iphigenie heute entscheiden?
Bilder aus dem Stück; Fotos: Carmen Fahlbusch